Die «Lions» aus Genf waren schneller, stärker und treffsicherer: Swiss Central kassiert im Cup-Achtelfinale gegen den NLA-Leader eine diskussionslose 47:84-Niederlage.

Die Rollen waren vor dem Cup-Spiel zwischen Swiss Central und den Genf klar verteilt. Alles andere als ein deutlicher Sieg der Profis aus der Romandie gegen die Amateure aus der Innerschweiz wäre eine Überraschung gewesen. Dennoch dürfte der eine oder andere SCB-Fan leise von einer Sensation geträumt haben. Nicht ganz unbegründet: Erstens konnte SCB zuletzt zwei Siege feiern – und zweitens unterlag SCB zum Saisonauftakt nur gerade mit einem Punkt Unterschied (72:73) gegen Genf.

Frühe Foulprobleme

Der Traum vom Cup-Coup platzte schon nach wenigen Minuten. Als der SCB-Center Ibrahima Camara nach sechs Minuten sein drittes von fünf erlaubten Fouls beging, war klar, dass es für SCB vor allem unter den Körben schwerer Abend werden würde. Weil auf Seiten des Heimteams Harding Nana und Branko Tomic verletzt fehlten, spielte SCB gegen das physisch starke Genf über weite Strecken ohne echten Innenspieler. Die SCB-Talente Laurent Zoccoletti (19-jährig) und Haris Jusovic (16) machten ihre Sache zwar ordentlich – doch gegen die vier Genfer US-Profis (und ebenso viele Nationalspieler) konnten auch die SCB-Talente nichts ausrichten. Exemplarisch dafür eine Sequenz Mitte des zweiten Viertels: Zwei Mal in Folge stibitzte sich Derek Jackson einem Genfer den Ball – doch in den darauffolgenden Korbversuchen wurde der Amerikaner auch zwei Mal nacheinander von Nationalspieler Arnaud Cotture geblockt. Überhaupt war das zweite Viertel aus SCB-Sicht besonders bitter: Es endete mit einem Zwischenscore von 5:22…

Schwache Trefferquote

Schön reden kann man die Kanterniederlage gegen Genf nicht. «Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben», so SCB-Coach Danijel Eric. Und dann war da auch noch die miserable Trefferquote: Von 71 Wurfversuchen landeten nur gerade 17 im Korb, was einer Ausbeute von knapp 24 Prozent entspricht. Wer so wirft, verliert nicht nur gegen Genf.

Wenn die Pleite gegen Genf etwas Positives hat, so ist es die Tatsache, dass sich SCB fortan ganz auf die Meisterschaft konzentrieren kann. Dort kamen die Zentralschweizer zuletzt immer besser in Fahrt. Dank zwei Heimsiegen in Folge, konnte SCB die rote Laterne bereits abgeben. Sollten die Zentralschweizer am Wochenende auch noch ein Auswärtssieg gegen das gleichplatzierte Pully-Lausanne gelingen, hat Swiss Central den Anschluss ans Mittelfeld geschafft. Es wäre die ideale Reaktion auf die Cup-Pleite gegen Genf.

Mittwoch, Maihof, 250 Zuschauer:

Swiss Central – Lions de Genève 47:84 (19:44)

SCB: Camara 8, Birboutsakis 2, Mirza Ganic, Früh, Jackson 5,  Zoccoletti 8, Jusovic 8, Lehmann 9, Mirnes Ganic, Plüss 4, Obim, Safra 3. Coach: Eric / Popovic. Bester Scorer bei Genf: Colter (USA) mit 15 Punkten.