Alexis Birboutsakis, Noah Früh und Jacques Safra kommen bei Swiss Central regelmässig zu NLA-Einsätzen. Obwohl die drei Talente athletisch an Grenzen stossen, zeigen sie viele positive Ansätze. Das wollen sie auch am Samstag gegen Boncourt (17.00 Uhr, Maihof) tun. 


Foto: Boris Bürgisser, Luzerner Zeitung 

Noah Früh ist am dritten Spieltag auf dem harten Boden der NLA angekommen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Im Auswärtsspiel gegen Monthey wurde der 18-Jährige bei einem Korbversuch so hart niedergestreckt, dass er das Spielfeld daraufhin mit einem gebrochenen Handgelenk verlassen musste. Dass der junge Spielmacher von Swiss Central Basketball (SCB) jenen Oktober-Abend im Wallis trotzdem in positiver Erinnerung behielt, hat einen anderen Grund: «Im gleichen Spiel konnte ich meine ersten NLA-Punkte erzielen.»

Natürlich sind Foulspiele mit Verletzungsfolgen auch in der höchsten Liga nicht die Regel. Unbestritten ist aber: In der NLA geht es ruppiger zur Sache als in der NLB oder beim Nachwuchs. «Der physische Unterschied ist riesig», sagt Noah Früh, der in dieser Saison von GC Zürich (NLB) in die Zentralschweiz gewechselt hatte und bei Swiss Central mit dem U20- und dem NLA-Team auf Korbjagd geht.

Kleine Fehler werden sofort bestraft

Ähnliche Feststellungen machen auch Frühs Teamkollegen Alexis Birboutsakis (18) und Jacques Safra (19). Birboutsakis, der die Kantonsschule Alpenquai besucht und in der Basketballschule Kriens seine ersten Körbe warf, sagt: «Während ich bei den Junioren körperlich meist überlegen war, ist in der NLA das Gegenteil der Fall. Das Spiel ist athletischer und schneller. Kleine Fehler werden in der NLA sofort bestraft.»

Wertvolle Erfahrungen

Keine Frage: Die drei Talente, die in dieser Saison immer wieder zum Einsatz kommen, müssen in ihrer ersten (Früh, Safra) und zweiten (Birboutsakis) NLA-Saison einiges an Lehrgeld zahlen. Missen möchte diese Erfahrung jedoch keiner der drei. «Es bedeutet mir viel, endlich in der obersten Liga angekommen zu sein und dort Erfahrung sammeln zu können», sagt Safra. Er weiss: «Während junge Spieler in anderen Teams häufig auf der Bank schmoren, übernehmen wir bei Swiss Central bereits eine wichtige Rolle.» Der Oerlikoner, der in Zürich das Sportgymnasium besucht, spielt in seiner ersten Saison fast 15 Minuten pro Spiel – und steht sogar regelmässig in der Startaufstellung.

Darüber hinaus profitieren die «Rookies» auch von der Erfahrung ihrer älteren Mitspieler – und das besonders im Training: «Vor allem von Derek Jackson lerne ich viel, da wir uns dieselbe Position teilen», so Noah Früh über den amerikanischen SCB-Spielmacher.

Grosse Ziele

Klar ist: Noch brauchen die drei Hoffnungsträger von Swiss Central Zeit, Geduld und viele Trainings, um sich endgültig in der höchsten Liga etablieren zu können. Dass sie dabei auch in Zukunft noch das eine oder andere Mal Lehrgeld bezahlen werden müssen, ist logisch. Damit können Jacques Safra, Alexis Birboutsakis und Noah Früh jedoch gut umgehen. Letzterer hat spätestens nach seinen ersten NLA-Punkten gegen Monthey Blut geleckt: «Ich will weiterhin hart arbeiten, jeden Tag besser werden – und irgendwann vielleicht sogar vom Basketballsport leben können.»

Hinweis: Dieser Beitrag erschien am 18. Januar in der Luzerner Zeitung.