Der Kameruner Harding Nana (38) wehrte sich mit Leib und Seele gegen die dritte Niederlage von Swiss Central.


Bild: Philipp Schmidli

Er kämpfte und rackerte, er punktete und passte, holte Rebounds, blockte Würfe. Und wenn nötig, schmiss sich Harding Nana im Kampf um einen Ball sogar mit seinem mächtigen Körper zu Boden. Auch wenn nicht alle seine Würfe im Ziel landeten, auch wenn er in manchen Situationen vielleicht etwas zu hitzig agierte, auch wenn er seine jungen Mitspieler vielleicht einmal zu oft zusammenstauchte – so besteht dennoch kein Zweifel: Harding Nana war am vergangenen Samstag der Motor und das Herz im Spiel von Swiss Central Basketball. Mit 25 Punkten, 12 Rebounds und 2 Assists lieferte der Kameruner am Samstag bemerkenswerte Zahlen ab. Und das mit 38 Jahren, als mit Abstand ältester Spieler seines Teams.

Trotzdem reichte es am Ende nicht. Swiss Central verlor gegen Nyon auch das dritte Saisonspiel. Die Niederlage mag viele Gründe haben – Harding Nana ist keiner davon. Der Power Forward zeigte am Samstag seine bisher beste Leistung im SCB-Trikot – und als Zuschauer erhielt man einen Eindruck davon, wie der Kameruner zu früheren Zeiten in Griechenland oder der Bundesliga aufgespielt haben dürfte.

«Es braucht jeden Einzelnen»


Bild: Philipp Schmidli

«Wir haben früh im Spiel dumme Fehler gemacht – und irgendwann folgte der mentale Eindruck, von dem wir uns nicht mehr erholten», so Nana. Nyon auf der anderen Seite sei von Anfang bis Schluss «ready» gewesen. «Sie spielten über das gesamte Spiel hart und gut.» Dass es gegen den Aufsteiger nicht zum ersten Saisonsieg reichte, frustriert natürlich auch Harding Nana. «Fehler passieren, besonders wenn man mit so vielen jungen Spielern agiert wie wir.» Entscheidend sei, dass das Team aus solchen Niederlagen lerne. «Wir alle müssen noch härter arbeiten und versuchen, weniger Fehler zu machen.» Das Team könne nur dann Spiele gewinnen, wenn jeder Einzelne seinen positiven Beitrag dazu leiste. «Und das ganz egal, ob jemand drei Viertel oder nur drei Minuten spielt.» Damit es bald klappt mit dem ersten Sieg, gelte es vor allem den «kleinen Dingen» die nötige Beachtung zu schenken. «Kommunikation, Einsatz, Selbstbewusstsein. An diesen Dingen müssen wir jeden Tag arbeiten.»

Box-Training und Teamsitzung


Bild: Philipp Schmidli

Das betont auch SCB-Coach Danijel Eric, an dem die deutliche Niederlage vom Samstag auch Anfang Woche noch nagt. Er will nun an den nötigen «Schrauben» drehen, damit SCB bald seine ersten Meisterschaftspunkte holt. Um das zu schaffen, setzt Eric nicht nur auf striktes Basketballtraining. Zum Wochenauftakt initiierte er ein Box-Training mit der gesamten Mannschaft. Heute Abend steht zudem ein Team-Meeting auf dem Programm. «Vom Coaching-Staff über die Profis bis zu den Schweizer Nachwuchs-Spielern: Alle müssen verstehen, dass es so nicht weitergehen kann», sagt Eric. Er wünscht sich – nein: er erwartet, dass sich SCB schon am Samstag beim Auswärtsspiel in Vevey von einer anderen Seite präsentiert. «Dass unsere Jungs Basketball spielen können, haben sie in der erfolgreichen Vorbereitungsphase bewiesen», so Eric. Nun gelte es, diese Fähigkeiten auch im Ernstkampf umzusetzen. Wenn der 38-jährige Harding Nana dabei weiterhin wie sein zehn Jahre jüngeres «ich» aufspielt, scheint die Situation für Swiss Central nicht so schlecht zu sein, wie sie am Samstagabend nach Spielschluss aussah.

Hinweis: Dieser Beitrag erschien am 15. Oktober in der Luzerner Zeitung.
Text: Daniel Schriber

Männer, NLA

3. Runde: Swiss Central – Nyon 68:86. – 4. Runde. Samstag. 17.30: Vevey Riviera – Swiss Central (Galeries du Rivage).

Rangliste: 1. Lions de Genève 3/6 (263:207). 2. Fribourg Olympic 3/6 (263:219). 3. Pully Lausanne 3/6 (229:210). 4. Monthey 3/4 (227:198). 5. Union Neuchâtel 3/4 (242:229). 6. Regio Basel 3/4 (229:219). 7. Massagno 3/2 (264:273). 8. Nyon 3/2 (246:253). 9. Vevey Riviera 2/0 (120:133). 10. Boncourt 2/0 (126:187). 11. Lugano Tigers 3/0 (227:251). 12. Swiss Central 3/0 (183:240).