Swiss Central Basketball verliert gegen Pully-Lausanne knapp mit 76:80. Der Heimeinstand von Joel Wright fällt durchzogen aus.


Erneut der beste SCB-Spieler: Harding Nana. (Foto: Philipp Schmidli)

Kelechi Obim konnte einem wirklich leidtun. Ausgerechnet der 18-jährige Nachwuchsspieler war es, der sich 45 Sekunden vor Schluss beim Stand von 75:77 einen entscheidenden Fehleinwurf leistete. Dieser letzte und entscheidende Ballverlust besiegelte das Schicksal für Swiss Central Basketball. Mit gesenktem Kopf bewegte sich Obim wenig später in Richtung Bank. In einem letzten Time-Out versuchte SCB-Coach Danijel Eric, auf seinem Taktikbrett die nötigen Spielzüge aufzuzeichnen, um vielleicht doch noch die wundersame Wende zu schaffen. Doch die achte Niederlage im achten Spiel liess sich nicht mehr abwenden.

Rekordverdächtige Anzahl Ballverluste

Es wäre völlig falsch, die knappe Niederlage mit dieser einen Szene kurz vor Schluss zu erklären und die Pleite damit Kelechi Obim zu schieben. Tatsache ist, dass es sich bei dem Fehleinwurf um Obims einzigen Ballverlust handelte. Mit insgesamt 29 (!) sogenannten Turnovers trugen seine Teamkollegen massgeblich zum Scheitern bei. Zum Vergleich: Pully-Lausanne brachte es über die gesamte Spieldauer gerade mal auf 13 Ballverluste.

Wie aber ist es möglich, dass sich eine NLA-Basketballmannschaft in 40 Minuten fast 30 Schrittfehler, Fehlpässe oder andere unnötige Eigenfehler zu Schulden kommen lässt? Fehler also, die nicht primär auf das Talent, sondern vor allem auf Werte wie Konzentration und Disziplin zurückzuführen sind? Für SCB-Trainer Danijel Eric liegt die Erklärung auf der Hand: «Da US-Spielmacher Ricky Price und sein Ersatz Noah Früh verletzt fehlten, mussten wir das Spiel ohne richtigen Spielmacher bestreiten. Uns fehlte ein Spieler, der den Ball fehlerfrei über die Mitte bringen und anschliessend den Angriff organisieren konnte.» Genau das wussten die Pully-Lausanne Foxes auszunutzen – wenn auch nicht von Anfang an. In den ersten zehn Minuten sah es nämlich richtig gut aus für Swiss Central. Das Heimteam startete furios in die Partie und führte nach dem ersten Viertel 27:22. Ein Umstand, der «Foxes»-Coach Randoald Dessarzin während der kurzen Viertelpause komplett ausrasten liess. Die eigentümliche Didaktik mag nicht jedermanns Sache sein, doch zumindest verfehlte sie ihre Wirkung nicht. Im zweiten Viertel legten die Gäste einen 24:7-Zwischenlauf den Grundstein zum Sieg.

«Wright muss sich steigern»

Auch Joel Wright konnte die jüngste SCB-Niederlage nicht verhindern. Der 29-jährige Jamaikaner gab am Samstag seinen Heimeinstand im Trikot der Zentralschweizer. Wirklich zu überzeugten wusste der Forward dabei nicht. Mit 38 Minuten hatte Wright zwar die längste Einsatzzeit aller SCB-Spieler – doch mit 12 Punkten blieb der Neuzugang deutlich unter den Erwartungen. Hinzu kommt, dass Wright mit 7 Ballverlusten massgeblich zur Fehlerstatistik seines Teams beitrug. Offensichtlich war zudem, dass die Chemie zwischen Wright und seinem neuen Team sowohl auf als auch neben dem Feld noch nicht richtig stimmt. Das bemerkte auch Coach Danijel Eric. «Joel muss seine Rolle noch finden. Wir werden ihn dabei unterstützen, haben aber auch klare Erwartungen an ihn. Er muss sich steigern.» Ein Satz, der für die meisten SCB-Spieler gilt. Mit einer Ausnahme: Harding Nana. Der 38-jährige Kameruner war mit 27 Punkten, 15 Rebounds und 5 Assists erneut der – mit Abstand – beste Spieler auf dem Feld. So richtig freuen mochte sich der Routinier über die «MVP»-Auszeichnung trotzdem nicht. «Ein Sieg wäre mir viel lieber», so Nana.

 

NLA, 8. Runde, Sonntag, Wartegg. – Zuschauer: 250

Swiss Central Basketball – Pully-Lausanne Foxes 76:80 (34:46)

SCB: Nana 27, Mirza Ganic, Wright 12, Leucio, Zoccoletti, Jusovic 4, Mirnes Ganic 7, Obim, Samenas 26. – Coach: Eric / Bär / Cokara. – abwesend: Plüss, Price, Früh (alle verletzt), Schärer (krank).