Morgen startet Wiederaufsteiger Swiss Central in Fribourg in die neue NLA-Saison. Wir sagen Ihnen, was Sie über die Meisterschaft wissen müssen.
Warum spielt Swiss Central wieder in der NLA?
Im Sommer 2020 zog sich Swiss Central unter anderem aus finanziellen Gründen freiwillig aus der NLA zurück. Möglich wurde die rasche Rückkehr, weil der Verband die Liga aufstocken wollte und in diesem Zusammenhang aktiv auf die Zentralschweizer zuging. Obwohl SCB der Underdog ist, startet der Klub mit Zuversicht in die neue Saison. Dies nicht zuletzt, weil es auch aus finanzieller Sicht positive Neuigkeiten zu vermelden gibt: Mit der CSS Versicherung fand SCB einen neuen Generalsponsor, der dem Klub über mehrere Jahre seine Unterstützung zugesagt hat.
Auf welche Profis setzt Swiss Central?
Die Mehrheit der Profis in der Schweizer Basketballmeisterschaft stammt aus den USA. Das gilt auch für die beiden SCB-Neuzugänge Michael Philipps und Antwoine Anderson. Beide werden in Luzern tragende Rollen übernehmen müssen. Anderson, der in der Saison 2019/2020 in Pully spielte und die Liga bereits kennt, wird die Mannschaft als Spielmacher anführen. Der 2.03 Meter grosse Philipps soll unter den Körben Akzente setzen. Bär: «Die beiden haben sich bereits gut eingelebt und bringen auch spielerisch Potenzial mit.»
Und was ist mit den Schweizern?
Bei den einheimischen Spielern ist SCB womöglich so stark besetzt wie noch nie. Nebst mehreren einheimischen Talenten sowie dem langjährigen Captain Michael Plüss, konnte der Klub in den vergangenen Monaten zwei wertvolle Neuzugänge vermelden: Stan Leemans, der in Oberägeri aufgewachsen ist, spielte in jungen Jahren für den Nachwuchs sowie die NLB-Mannschaft von Swiss Central. Nach mehreren Jahren in Fribourg und in Belgien kehrte der 2.05 Meter grosse Innenspieler zurück. Als Transfercoup darf zudem der Zuzug von Joël Fuchs bezeichnet werden: Nach zwölf Jahren bei den Starwings Basel entschied sich der wurfstarke Flügel zu einem Wechsel in die Innerschweiz.
Wie wird Swiss Central auftreten?
Fribourg, Massagno, Genf: So heissen auch dieses Jahr die Favoriten auf den Titel. «Mit diesen Teams müssen wir uns noch nicht vergleichen», sagt Bär. Zuviel Ehrfurcht vor den sollen seine Spieler aber auch nicht zeigen. «Durch eine möglichst aktive Verteidigung wollen wir verhindern, dass die Gegner allzu leicht ins Spiel kommen.» Auch im Angriff will Bär seine Spieler mutig sehen. Er weiss aber auch: «Je schneller wir spielen, desto höher ist die Fehleranfälligkeit. Hier gilt es, die richtige Balance zu finden.» Schon morgen können die SCB-Spieler in Fribourg zeigen, ob sie das können. Im Duell gegen den haushohen Favoriten sind allzu hohe Erwartungen wohl fehl am Platz: «Wir freuen uns auf die Herausforderung und werden versuchen, das Spiel so lange wie möglich ausgeglichen zu halten», so Bär.
Was liegt drin für SCB?
«Unser Hauptziel ist es, in der Swiss Basketball League anzukommen und uns zu etablieren», sagt Orlando Bär. Gelingen soll dies dank der richtigen Mentalität sowie mutigen und kämpferischen Auftritten. Auf einen bestimmten Tabellenrang will sich der Trainer nicht festlegen. Nur so viel: «Wir wollen für die eine oder andere Überraschung sorgen und haben uns die Qualifikation für die Playoffs zum Ziel gesetzt.» Tatsächlich sollten gerade Teams wie die Starwings, Nyon oder Boncourt durchaus in Reichweite der Zentralschweizer liegen.
Wann spielt Swiss Central erstmals zuhause?
Am 16. Oktober trifft SCB in der neuen Staffeln-Halle in Reussbühl auf den BBC Monthey. Auch wenn der Fokus von Coach Bär auf dem morgigen Spiel gegen Meister Fribourg liegt, freut er sich auf den ersten Heimauftritt. «Die neue Halle ist in allen Belangen ein Traum für uns. Nun wollen wir diese Begeisterung auch aufs Spielfeld übertragen. Wir hoffen, dass sich die Staffeln-Halle durch unsere Fans in einen richtigen Hexenkessel verwandelt wird!»
Was gibt es sonst noch zu wissen?
Beim ersten Spiel in Fribourg wird Swiss Central nicht in Vollbesetzung starten können: Die Eigengewächse Haris Jusovic und Mirza Ganic fehlen verletzungsbedingt. Noch offen ist zudem der Einsatz von Harding Nana. Der Kameruner (41) mit Bundesliga- und Griechenlanderfahrung kämpft seit längerem mit Leistenproblemen. Wieder zurück ist dafür Danijel Eric. Der Luzerner, der bei Swiss Central in den ersten fünf NLA-Jahren als Cheftrainer an der Seitenlinie stand, unterstützt den Klub in der neuen Saison als Teammanager.
Daniel Schriber