Zweites Heimspiel, zweiter Sieg: Swiss Central führt gegen Boncourt fast über die gesamte Spieldauer und siegt verdient mit 99:91.

Daniel Schriber

Nur ein Pünktchen fehlte zur magischen «100er»-Marke. Und natürlich forderte das Publikum «Swiss Central»-Spieler Kelechi Obim dazu auf, mit dem letzten Ballbesitz nochmals den Abschluss zu suchen. Der 20-jährige Flügel aber entschied sich aus Respekt vor dem Gegner dazu, die letzten Sekunden dribbelnd verstreichen zu lassen. Letztlich spielt es ja auch keine Rolle , ob SCB gegen Boncourt 99 oder 100 Punkte warf. Fakt ist: Kein Team erzielte in der vierten Meisterschaftsrunde mehr Punkte als die Zentralschweizer.

Was Swiss Central gegen den jurassischen Traditionsklub zeigte, glich zeitweise einem regelrechten Angriffs-Feuerwerk. Die SCB-Schützen warfen aber nicht nur viel auf den gegnerischen Korb – sie trafen diesen auch fast schon in unverschämter Regelmässigkeit: 29 von 45 Würfe landeten im Netz, was einer überdurchschnittlichen Quote von 64 % entspricht. Hinzu kamen beeindruckende 8 von 14 Erfolgen (57 %) aus der Dreipunkte-Distanz. Es sind Trefferquoten eines Aufsteigers, der nach vier Runden bereits bewiesen hat, dass er in dieser Swiss Basketball League mitspielen kann und wird.

Der Routinier sorgte für die «Big Points»

Bemerkenswert: Acht von neun eingesetzten SCB-Spielern konnten sich gegen Boncourt Punkte notieren lassen; vier scorten zweistellig. Nebst US-Spielmacher Antwoine Anderson, der mit 25 Punkten zum Topscorer avancierte, wussten insbesondere die grossen Innenspieler zu überzeugen: Stan Leemans (19 Punkte), der Amerikaner Michael Philipps (20) sowie der Harding Nana (21) dominierten gemeinsam die gegnerische Zone. Letzterer bewies einmal mehr, dass er trotz seiner 40 Jahren noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Im Gegenteil: Als sich Boncourt im Schlussviertel noch einmal aufbäumte und den Rückstand von über 20 auf unter 10 Punkte verringern konnte, war es nicht zuletzt Nana, der mit seinen «Big Points» alle gegnerischen Hoffnungen auf eine Wende zunichte machte. Nach dem Spiel sprach Publikumsliebling Nana – ganz der Routinier – von einem «tollen Teamerfolg». «Wir waren in der Lage, unsere individuellen Vorteile in der Offensive auszunützen». Zudem habe das Team durch den jüngsten Zuzug von Marco Lehmann zusätzlich an wichtiger Erfahrung gewonnen.

Defensive muss besser werden

Trotz der Freude über den zweiten Meisterschaftserfolg erkannte Nana auch Optimierungspotenzial: «Wir können und müssen unsere Verteidigung noch verbessern.» Aus gutem Grund: Swiss Central erzielte in der aktuellen Runde nämlich nicht nur am meisten Punkte – mit 91 Gegentreffern kassierten die Zentralschweizer aber auch sehr viele davon. «Damit ist uns allen klar, in welchem Bereich der Fokus in den nächsten Trainings liegen wird», so Nana.

NLA, 4. Runde, Sonntag, Staffeln: 300 Zuschauer

Swiss Central – BC Boncourt 99:91 (43:33)

SCB: Anderson 25, Ganic, Philipps 20, Mitrovic, Lazaridis, Nana 21, Lehmann 3, Plüss 4, Fuchs 5, Obim 2, Leemans 19 – Coach: Bär / Valis / Popovic. – abwesend: Jusovic, Schubiger, Schärer (alle verletzt)

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