Swiss Central verliert das wichtige Auswärtsspiel in Nyon mit 62:71.Das Heimteam agierte nicht nur treffsicherer, sondern auch cleverer.
Daniel Schriber
Bilder Maria Antich
Einige Stunden nach Spielschluss ist Orlando Bär die Enttäuschung über die SCB-Niederlage in Nyon noch gut anzuhören. «Es schmerzt, dass wir die Partie auf diese Weise verloren haben», so der SCB-Cheftrainer. Ärgerlich ist die 62:71 aus verschiedenen Gründen: Erstens hätte SCB mit einem Sieg in Nyon die Chance gehabt, in der Tabelle wieder zu den Genfern aufzuschliessen; und zweitens war das Heimteam infolge von Verletzungen (u.a. Zoccoletti) sowie des frühzeitigen Abgangs des amerikanischen Top-Scorers George Beamon am Samstag dezimiert. Den Gästen aus der Zentralschweiz gelang es nicht, diese Vorteile zu ihren Gunsten zu nutzen.
Schwache Trefferquote: Nur 19 Prozent aus der Distanz
Das Duell zwischen dem Viert- und dem Fünftplatzierten blieb über weite Strecken offen und ausgeglichen. Nach zehn Minuten führte SCB mit fünf Punkten (12:17), zur Halbzeit immerhin noch mit zwei Zählern (30:32). Auch das dritte Viertel war noch ausgeglichen. In den letzten zehn Minuten gelang es dem Heimteam jedoch, sich entscheidend abzusetzen. Das Schlussviertel gewann der BBC Nyon 22:12. «Wir haben es in den ersten 30 Minuten verpasst, den Sack zuzumachen», spricht Orlando Bär Klartext. Im Schlussviertel war es dafür zu spät, was nicht zuletzt an der schwachen Wurfausbeute der Gäste lag. Nur gerade 4 von 19 Dreipunktewürfen landeten im Ziel, was einer Quote von 21 Prozent entspricht. Über die gesamte Saison hinweg betrachtet trafen die SCB-Schützen bis jetzt fast 38 Prozent aus der Distanz: SBL-Bestwert!
Nun folgt das Cupspiel in Genf
«Das war nicht gut genug», lautet deshalb das logische Fazit von Orlando Bär. «Nach starken Auftritten in den vergangenen Wochen ist es eigentlich unser Anspruch, solche Spiele gegen Teams in unserer Reichweite zu gewinnen.» Noch sei die Mannschaft jedoch nicht ganz so weit. «Unser Ziel ist es, diesen Punkt zu erreichen», so Bär. Schmerzhaft ist die Niederlage in Nyon auch deshalb, weil nun innerhalb weniger Tage zwei noch grössere Kaliber auf die Zentralschweizer warten: Am Mittwoch trifft SCB auswärts im Cup auf die Lions de Genève (Rang 3 in der Meisterschaft), am Samstag ist Rekordmeister und Tabellenführer Fribourg Olympic zu Gast in der Staffeln-Halle. Zwei Teams also, gegen die SCB frei und ohne Druck aufspielen kann. «Gegen Nyon aber wollten wir unbedingt punkten. Leider haben wir dieses Ziel auf dem Feld nicht konsequent und bestimmt genug verfolgt.» Nun gelte es, diese Versäumnisse selbstkritisch im Training aufzuarbeiten.
NLA, 9. Runde, Samstag, Rocher (Nyon). Zuschauer: 460
BBC Nyon – Swiss Central 71:62 (30:32) SCB: Anderson 6, Schubiger, Ganic, Philipps 16, Mitrovic, Nana 6, Plüss 10, Fuchs 2, Rodriguez, Leemans 12, Lehmann 7, Schärer 3. – Coach: Bär / Valis.