Dank einem dominanten Auftritt in der zweiten Hälfte: Swiss Central holt gegen die  Lions de Genève den fünften Saisonsieg.

Daniel Schriber

«Wir wissen, was es braucht, um dieses Team zu schlagen.» Diese Aussage machte Orlando Bär, Trainer von Swiss Central Basketball, im Vorfeld der Partie gegen die Lions de Genève. Und tatsächlich: SCB startete am Mittwochabend überzeugend in die Partie und führte nach drei Minuten bereits mit 7:0 gegen den Cupsieger und Titelanwärter aus Genf. Wer nun jedoch an einen lockeren «Start-Ziel»-Sieg erwartete, sollte schon bald eines Besseren belehrt werden. Im Basketball kann es bekanntlich schnell gehen – sehr schnell: Innerhalb kürzester Zeit gelang es den Gästen aus den Romandie, den Rückstand aufzuholen und sich eine kleine Führung zu erspielen.

Genf verliert Topscorer Zekovic

Nach 13 gespielten Minuten, beim Spielstand von 20:28, änderte sich jedoch die Ausgangslage komplett. Als Folge eines Zusammenstosses mit SCB-Spieler Michael Philipps verletzte sich Genf-Topscorer Dragan Zekovic am Knie, worauf er nicht mehr weiter spielen konnte. Für die Genfer, die aufgrund von Verletzungen sowie einem Covid-Fall auch sonst schon dezimiert auftraten, war es der eine Ausfall zu viel. Statt wie das favorisierte Profiteam, dass die Genfer eigentlich sein sollten, agierten die Gäste auf einmal fehlerhaft, fahrig, hektisch. Bisweilen wirkten die «Löwen» eher wie Welpen – unsicher, überfordert. zahm. Daran änderte auch die fünfzehnminütige Verschnaufpause in der Halbzeit nicht.

Höhere Intensität, mehr Selbstvertrauen 

Zu Beginn der zweiten Hälfte setzte nämlich erneut Swiss Central den Ton. Und dabei blieb es auch für den Rest der Partie. «Wir spielten mit einer deutlich höheren Intensität und mehr Selbstvertrauen», sagte Luc Schärer nach dem Spiel. Dadurch provozierte das Heimteam gegnerische Fehler, was wiederum zu einfachen Punkten und in der Folge zu noch mehr Selbstvertrauen führte. Ähnlich lautete auch die Bilanz von Stan Leemans. Der Innenspieler war mit 14 Punkten Topscorer seines Teams. «Wir wussten, dass wir nur dann eine Chance auf den Sieg haben, wenn es uns gelingen würde, mehr Druck aufzubauen. Ich bin sehr froh, dass uns dies heute gelungen ist.»

Nun geht’s nach Boncourt

Druck aufbauen, aggressiv verteidigen, um jeden einzelnen Ball kämpfen: Das sind Attribute, welche Swiss Central dieses Jahr stark machen. SCB verfügt zwar nicht über einen Profikader wie Genf oder Fribourg, dafür aber über Eigenschaften, die vom Publikum mindestens so gerne gesehen und honoriert werden. Über Herz, Cleverness und eine gesunde Portion Frechheit. Und trotzdem: Erfolge gegen Genf sind und bleiben für Swiss Central keine Selbstverständlichkeit. Möglich sind sie aber allemal. Seit gestern Abend besteht definitiv kein Zweifel mehr: Dieses Team weiss, was es braucht, um Teams wie Genf zu schlagen. Und bestimmt auch gegen Boncourt. Am Wochenende trifft Swiss Central auswärts auf die Jurassier.

NLA, 12. Runde. – Staffeln : 300 Zuschauer

Swiss Central – Lions de Genève 77 : 66 (33 :34)

SCB: Philipps 10, Ganic, Anderson 14, Mitrovic, Nana 8, Jusovic, Plüss 4, Fuchs 9, Obim, Leemans 14, Lehmann 8, Schärer 10.

Statements zum Heimsieg gegen Genf: