Swiss Central gewinnt auch das dritte Duell gegen die Starwings Regio Basel: Neuzugang Jack Rauch trifft bei seinem Einstand gleich vier Mal aus der Dreipunktedistanz.

Daniel Schriber

Fotos Maria Antich

«Auch ein hässlicher Sieg ist ein Sieg.» Nach dem 77:70-Heimsieg gegen die Starwings Regio Basel sprach «Swiss Central»-Trainer Orlando Bär aus, was wohl auch so manch ein Zuschauer dachte. Der jüngste Erfolg der Zentralschweizer war in der Tat keine Augenweide. Im Gegenteil: Wie im Film-Klassiker «Und täglich grüsst das Murmeltier», bei dem Hauptdarsteller Jack Nicholson Tag für Tag dasselbe erlebt, scheinen sich die Dinge auch bei Swiss Central regelmässig zu wiederholen: Erneut produzierten die Zentralschweizer viel zu viele Ballverluste. 19 waren es dieses Mal; jede zweite Minute einer.

Starwings laufen auf dem Zahnfleisch

Dass es trotzdem zum dritten Sieg im dritten Duell gegen die Starwings reichte, hatte verschiedene Gründe: Erstens sind die Baselbieter schon seit längerem personell angeschlagen. Das Team reiste nur gerade mit neun Spielern nach Luzern; zwei davon wurden nicht oder nur für einige Sekunden eingesetzt. Schon die gesamte Saison über kämpft der letztjährige Playoff-Finalist mit Verletzungssorgen. Swiss Central auf der anderen Seite verfügt über das breiteste Kader seit Jahren.

Jack Rauch tankt Selbstbewusstsein

Der zweite Grund für den SCB-Heimsieg: Neuzugang Jack Rauch. Der 2.02 Meter grosse Forward erfüllte bei seinem Einstand die Erwartungen. Mehr als das: Mit 16 Punkten, 7 Rebounds und 2 Assists wurde der Amerikaner verdientermassen zum Spieler des Abends gewählt. Obwohl Rauch erst gegen Ende des ersten Viertels erstmals ins Spielgeschehen eingreifen durfte, benötigte er nicht viel Zeit, um «anzukommen». Gleich im ersten Angriff nach seiner Einwechslung traf Rauch aus der Dreipunktedistanz zur 16:6-Zwischenführung. Im nächsten Angriff setzte er seinen Kollegen Marco Lehmann mit einem wunderschönen Anspiel ins Szene. «Dieser Start war der Schlüssel für mich. Ich tankte schnell Selbstbewusstsein und fühlte mich auch den Rest der Partie über sehr wohl.» Und das bekam auch der Gegner zu spüren: Der Country-Fan aus Syracuse, New York, traf starke vier von fünf Dreipunktewürfen. Zudem bewies er mit einem spektakulären Dunking, dass er auch den Zug zum Korb nicht scheut.

SCB festigt Rang 5

Richtig eng wurde es für Swiss Central einzig sechs Minuten vor Schluss. Nach einem Dreier von Starwings-Topscorer Devin Cooper (28 Punkte) sowie weiteren Punkten von Thomas Rutherford, lagen die Gäste plötzlich und erstmals in Führung (57:60). Doch die Hoffnung auf einen Auswärtssieg währte nur kurz: Dank drei «Big Shots» von Antwoine Anderson, Stan Leemans und Ex-Starwing Joël Fuchs sowie einem geblockten Wurf von Luc Schärer, sicherten sich die Zentralschweizer letztlich den Sieg gegen die Baselbieter. Orlando Bär und seine Spieler bewiesen damit einmal mehr, dass sie in der Lage sind, in den entscheidenden Momenten ihr Maximum abzurufen. Weil Tabellennachbar Nyon (Rang 6) zudem am Samstag verlor, steht Swiss Central aktuell alleine auf Rang 5. «Hässlicher Sieg» hin oder her: Diese Zwischenbilanz des Aufsteigers kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. 

NLA, 19. Runde, Samstag, Staffeln.

Swiss Central – Starwings Regio Basel 77:70 (43:35)

SCB: Philipps 10, Ganic, Anderson 18, Mitrovic, Mitrovic, Rauch 16, Jusovic, Plüss, Fuchs 8, Obim 2, Leemans 13, Lehmann 10, Schärer. – Coach: Bär / Popovic.