Zwölf Mal hat Swiss Central Basketball in dieser Saison bereits gewonnen. Diesen Mittwoch bietet sich gegen den Tabellenletzten Lugano die Chance auf den nächsten Erfolg. Für das Luzerner Basketball-Urgestein André Porchet ist klar: «Das ist die beste Zentralschweizer Herrenmannschaft aller Zeiten.»
Daniel Schriber
Schon jetzt ist klar: Swiss Central ist die erfolgreichste Männermannschaft in der knapp 60-jährigen Geschichte des Zentralschweizer Basketballs. Das bestätigt auch André Porchet. Der 77-Jährige darf zweifelsohne als Luzerner Basket-Urgestein bezeichnet werden. Bereits in den 1960er-Jahren ging André für den STV Luzern auf Korbjagd. Und auch nach seiner Karriere blieb Porchet dem Sport treu: Er war unter anderem als Trainer, Schiedsrichter, Sportchef und sogar Technischer Präsident des nationales Verbandes tätig. Heute hat er zwar keine offizielles Amt mehr – trotzdem verbringt er so viel Zeit in der Halle wie kaum jemand sonst. Wann immer in der Turnhalle Staffeln ein Juniorenspiel oder ein NLA-Training ansteht, ist die Chance gross, dass man auf der Tribüne auch André Porchet beim Fachsimpeln antrifft.
«Erfolge verdienen mehr Aufmerksamkeit»
Am liebsten besucht André Porchet derzeit aber die Spiele der 1. Mannschaft. Kein Wunder: «Sein» Team reiht schliesslich Sieg an Sieg. «Das ist die beste Mannschaft, die wir jemals hatten», betont Porchet. Und er muss es wissen: Lebhaft berichtet er von den früheren Blütezeiten des Luzerner Basketballs. Mitte der Achtzigerjahre stellten sowohl der TV Reussbühl als auch der STV Luzern zeitweise Mannschaften in der höchsten Liga; grössere Erfolge blieben jedoch aus. Gleich erging es auch der Spielgemeinschaft «Reuss Rebels», die im Jahr 2000 in die NLA aufstieg – jedoch nur ein Jahr später aufgelöst wurde.
«Die aktuellen Leistungen von Swiss Central sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert», sagt Porchet deshalb. «Dem Team gelingen konstant starke Auftritte.» Den 69:62-Auswärtssieg vom vergangenen Wochenende beim Tabellendritten in Neuchâtel bezeichnet Porchet als «kleine Sensation». Und er ist überzeugt: «Solche Erfolge verdienen viel mehr Aufmerksamkeit!» Er erinnert sich noch gut, wie in den Achzigerjahren «grosse Vorschauen und Spielberichte in den damals drei Luzerner Zeitungen» publiziert wurden. «Ich wünschte mir, dass auch die aktuellen Leistung mehr Wertschätzung erhielten.»
«Die besten Amerikaner, die jemals in Luzern spielten»
Ein Schlüsselaspekt für den derzeitigen Erfolg von Swiss Central sieht André Porchet in den Profispielern im Dienste von SCB: «Antwoine Anderson und Michael Philipps sind die besten Amerikaner, die jemals in Luzern spielten.» Aber auch für den Rest der Mannschaft ist er voll des Lobes. «Gerade die Entwicklung der jungen Eigengewächse bereitet mir grosse Freude. Das ist Verdienst des Coachings-Staffs um Orlando Bär.» Porchet ist überzeugt, dass es Swiss Central dieses Jahr noch weit bringen kann. «Wenn die Mannschaft so weiterspielt, scheint die Halbfinalqualifikation durchaus realistisch. Doch ganz egal, wie es letztlich herauskommt: Porchet wird seinem Herzenssport auch in Zukunft die Treue halten.
Hinweis:
Mittwoch, 19.30 Uhr, Staffeln: Swiss Central – Lugano Tigers