«Ici, ici, c’est Genève!» – Über 1400 lautstarke Zuschauer machten am Samstagabend deutlich, welche Mannschaft in der Sporthalle Pommier das Sagen hat. Die Genfer Fans feierten soeben den ersten Playoffsieg ihres Teams gegen Swiss Central Basketball. Mit 83:58 endete die Partie klar und deutlich zugunsten des Favoriten. Eineinhalb Stunden zuvor sah jedoch alles noch anders aus. Swiss Central eröffnete die Viertelfinalserie furios mit einem 9:0-Lauf. Auch wenn die Genfer bald darauf ins Spiel fanden, blieb die Partie zumindest bis zur Halbzeit ausgeglichen. Nach der Pause übernahmen die Genfer dann jedoch die Kontrolle. Der 28:13-Zwischenlauf des Heimteams im dritten Viertel brachte die Vorentscheidung.​

Genfer Routinier mit perfekter Wurfquote 

Für das letztlich deutliche Verdikt gibt es verschiedene Gründe: Einer davon heisst Dragan Zekovic (34). Der 2.10 Meter grosse Montenegriner im Dienste der «Löwen» lieferte am Samstag eine perfekte Basketballpartie – und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Der erfahrene Profi, der bereits zwei Meisterschaften in Rumänien und einen Cupsieg in Mazedonien feiern konnte, erzielte 23 Punkte und traf dabei jeden seiner neun Würfe. Ein Wert, der auch auf dem höchsten Niveau absoluten Seltenheitswert hat. «Zekovic spielte heute in einer Klasse für sich», sagte SCB-Center Stan Leemans, der mit 17 Punkten zum Topscorer seines Teams avancierte.

Anderson und Rauch fanden nie ins Spiel 

Ein weiterer Grund für die SCB-Niederlage: Die Amerikaner Jack Rauch und Antwoine Anderson waren in der Offensive der Zentralschweizer keine Faktoren. Normalerweise erzielen die beiden SCB-Profis zusammen rund 25 Punkte pro Partie – am Samstag waren es gerade mal vier Zähler. Erschwerend kam hinzu, dass Anderson schon früh unter Foulproblemen litt und deshalb viel Zeit auf der Bank verbringen musste. Zur Erklärung: Im Basketball stehen jedem Akteur fünf persönliche Fouls zu. Sobald diese Limite erreicht wird, scheidet der betroffene Spieler aus. Dass Swiss Central über weite Strecken auf Anderson verzichten musste, spürte das Team nicht nur bei der fehlenden Korbgefährlichkeit, sondern auch im Ballvortrag. Immer wieder gelang es der aufsässigen Genfer Verteidigung, den Ball zu erobern und in der Folge leichte Punkte zu erzielen.​

Der SCB-Coach bleibt positiv 

Obwohl der Auftakt zur Playoff-Viertelfinalserie für Swiss Central alles andere als wunschgemäss verlief, ist bei den Zentralschweizern noch keine Verzweiflung zu spüren. «Ein Spiel ist ein Spiel. In den Playoffs spielt es keine Rolle, wie hoch eine Partie gewonnen oder verloren wird», so Stan Leemans. «Wir sind nach wie vor überzeugt, dass wir gegen Genf mithalten können.» Genau das hat Central in der Meisterschaft ja auch schon mehrfach bewiesen. Auch für SCB-Coach Orlando Bär ist die Startniederlage kein Grund zur Panik. «Unser Ziel war und ist es, ein Spiel aus Genf zu stehlen.» Bereits am Dienstagabend (19.30 Uhr, Gand-Saconnex) ergibt sich die nächste Gelegenheit dazu.

Daniel Schriber
Bilder Maria Antich
 

Swiss Basketball League, Playoffs, ¼-Finale, 1. Spiel. – Salle Pommier. Zuschauer: 1435 

Lions de Genève – Swiss Central 83:58 (37:33) 

SCB: Anderson 2, Schubiger, Philipps 12, Rauch 2, Jusovic, Plüss 3, Fuchs 3, Obim 2, Leemans 17, Lehmann 12, Schärer 5 – Coach: Bär / Popovic. – abwesend: Ganic, Birboutsakis, Mitrovic.