Antwoine Anderson und Kelechi Obim wollen Swiss Central Basket am Samstag (18.30 Uhr, Staffeln) zum Heimsieg gegen Genève führen.
Daniel Schriber
Bilder Maria Antich
Wehe, wenn er losgelassen! Fast in jedem Spiel von Swiss Central Basketball kommt irgendwann der Moment, in dem Antwoine Anderson zum Korb rauscht, den Boden verlässt – und den Ball mit voller Wucht durch den Korb knallt. Die Reaktion des Publikums auf Andersons Slam-Dunks reichen jeweils von frenetischem Jubel bis zu ungläubigem Staunen. Anderson ist zweifellos der spektakulärste Spieler von Swiss Central, ja womöglich sogar der ganzen Liga.
Der Amerikaner sorgt aber nicht nur regelmässig für Spektakel – er ist für sein Team auch darüber hinaus von unschätzbarem Wert. Als Skorer, als verbaler Anführer, als Verteidiger. Und klar ist: Nur wenn er am Samstag seine beste Leistung abrufen kann, hat Swiss Central eine echte Chance, in der Viertelfinalserie (best of 5) gegen Genève den ersten Sieg zu holen und damit das vorzeitige Saisonende zu verhindern. Das weiss natürlich auch der Amerikaner. Er verspricht: «Ich werde voll fokussiert sein und auf dem Feld alles geben, um mein Team zum Sieg zu führen.»
Er bleibt auch in hektischen Situationen ruhig
Während von US-Profi Anderson zu Recht erwartet wird, dass er in seinem Team eine Leaderrolle übernimmt, steht Kelechi Obim diesbezüglich weniger unter Druck. Das hindert den 21-jährigen «Back-up»-Spielmacher jedoch nicht daran, dem SCB-Spiel regelmässig seinen Stempel aufzudrücken. Obim, der in den vergangenen Jahren mehrere Junioren-Meister-Titel feierte, erlebt dieses Jahr seinen Durchbruch in der höchsten Liga. Auch im zweiten Playoff-Spiel vom vergangenen Dienstag fiel er mit seiner aufsässigen Verteidigung sowie seiner Korbgefahr auf. «Ich weiss mittlerweile, dass ich fähig bin, in wichtigen Phasen Verantwortung zu übernehmen und einen Abschluss zu kreieren», sagt Obim. Daran änderten auch mehrere Verletzungen im Verlaufe der Saison nichts. «Körperlich erlitt ich zwar einige Rückschläge, dafür fühle ich mich heuer mental stärker denn je.» Bei diesem Prozess konnte Obim nicht zuletzt von seinen Mitspielern profitieren. «Antwoine sowie die anderen Spieler motivieren mich stets, aktiv und korbgefährlich zu sein.» Auffällig ist zudem, dass es dem jungen Obim offenbar problemlos gelingt, auch in hektischen Situationen Ruhe zu bewahren. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es für SCB am Samstag um «alles oder nichts» geht. «Auch in der NLB und bei den Junioren stand ich in engen Partien regelmässig auf dem Feld. Insofern ist die aktuelle Situation nicht wirklich neu.»
Antwoine Anderson hält derweil hohe Stücke auf Kelechi Obim. «Je mehr Spielzeit er bekommt, desto stärker wird er.» Anderson glaubt sogar, dass sein «Back-up» in den meisten anderen Teams Stammspieler wäre. «Die aktuellen Erfahrungen werden ihn noch mehr auf alle zukünftigen Herausforderungen vorbereiten. Er ist ein bissiger Hund, der nur darauf wartet, von der Leine gelassen zu werden.» Im Hinblick auf das bevorstehende Heimspiel vom Samstag gilt somit auch für Kelechi Obim: Wehe, wenn er losgelassen!