Endlich geht es wieder los! Nach einer intensiven Vorbereitung trifft Swiss Central Basketball am Sonntag um 16 Uhr zuhause auf Vevey Riviera. In unserer Vorschau beantworten wir euch alle wichtigen Fragen zum Saisonstart. 

Daniel Schriber
Bild Maria Antich

Wie lief die Vorbereitung?
Auf den ersten Blick verlief die Saisonvorbereitung suboptimal. SCB verlor sämtliche Testspiele gegen die Ligakonkurrenten Lugano, Monthey, Starwings sowie gegen Villingen-Schwenningen (2. Bundesliga). Für SCB-Coach Orlando Bär sind die – zum Teil knappen – Resultate aber kein Grund zur Panik. «Die Vorbereitung war besser, als es die Resultate vermuten lassen.» Bis alle Rädchen ideal zusammen spielen, brauche es aber noch etwas Zeit. Der Trainer ist jedoch überzeugt: «Wir sind auf dem richtigen Weg.»

Auf welche Profis setzt Swiss Central?
Während alle anderen Konkurrenten vier oder zumindest drei Profispieler verpflichtet haben, sind es bei SCB nur deren zwei. Das liegt einerseits an den finanziellen Möglichkeiten, andererseits am Ziel, auf einheimische Spieler zu setzen. Mit Julien Roche und Trevion Lamar fiel die Wahl auf zwei Amerikaner. Für beide «Rookies» wird es die erste Saison in Europa. Lamar ist ein Flügel, der über einen starken Distanzwurf verfügt. «Zudem hat er ein hervorragendes Auge für seine Mitspieler», verspricht Bär. Bei Julien Roche handelt es sich um einen modernen «Big Man». Ein Spieler also, der durch seine Grösse (2.09m) am und über dem Ring aktiv sein wird – und gleichzeitig gefährlich von ausserhalb der Dreipunktelinie sein soll. Bär verspricht: «Julien wird für Spektakel sorgen.» Ob er das bereits am Sonntag tun wird, ist indes fraglich: Vergangene Woche übertrat er sich im Training den Fuss, weshalb er diese Woche nicht trainieren konnte.

Gibt es weitere Neuzugänge?
Mit Branislav Kostic und Dylan Schommer konnte SCB zwei Schweizer mit langjähriger NLA-Erfahrung verpflichten. Beide spielten zuletzt für die Starwings Regio Basel. Der für Basketballverhältnisse kleine Kostic übernimmt die Rolle des Spielmachers, Dylan Schommer unterstützt das Team als Center. Der 24-jährige Schommer verfügt über einen Schweizer und einen Ruandischen Pass und spielte in den Vergangenheit mehrmals für die Nationalmannschaft des ostafrikanisches Landes. Nebst den Neuzugängen auf dem Feld hat sich SCB auch an der Seitenlinie verstärkt: Mit dem Montenegriner Rajko Krivokapic steht Orlando Bär ein neuer Assistent zur Seite.

Welche Ziele hat sich Swiss Central gesetzt?
Mit dem 5. Qualifikationsrang übertraf Swiss Central vergangene Saison alle Erwartungen. Auch das 0:3-Playoff-Aus gegen Genf vermochte den positiven Gesamteindruck nicht zu trüben. «Nun wollen wir beweisen, dass der letztjährige Erfolg keine Eintagsfliege war.» Eine entscheidende Rolle spielen dabei die SCB-Eigengewächse: «Wir hoffen, dass diese in der nochmals einen Schritt nach vorne machen können.» Gelingt dies, spricht nichts gegen eine erneute Playoff-Qualifikation.

Wie gut ist die Konkurrenz?
Die Swiss Basketball League (SBL) präsentiert sich dieses Jahr als Wundertüte. Viele Teams kommen im einem komplett neuen Gewand daher. «Die Liga sehr schwer zu fassen», sagt deshalb Orlando Bär. Entsprechend schwierig ist es, eine Prognose zu treffen. Klar ist: Der grosse Titelfavorit heisst auch in der kommenden Saison Fribourg Olympic.

Was liegt drin im ersten Heimspiel?
Viel! SCB begrüsst am Sonntag Aufsteiger Vevey in der Staffeln-Halle. Auf den ersten Blick gehört die Favoritenrolle somit dem Heimteam – doch Orlando Bär widerspricht zumindest teilweise. Dies im Wissen darum, dass der Waadtländer Traditionsklub im Hinblick auf das NLA-Comeback massiv aufgerüstet hat. Nebst vier amerikanischen Profis steht beim Aufsteiger auch der langjährige Nationalspieler Jonathan Dubas unter Vertrag. Bär hofft zur Premiere auf eine volle Halle – und er verspricht: «Wir werden von Anfang an volle Leidenschaft aufs Feld bringen.»

Was gibt es sonst noch Wissenswertes?
Wer Swiss Central über die Jahre verfolgt hat und die aktuelle Kader betrachtet, wird merken, dass ein Name darauf fehlt: Michael Plüss. Der Walchwiler war seit Anfang an bei Swiss Central und. Nun trat er zurück – und das genau so still und unauffällig, wie man es erwarten musste. Orlando Bär verspricht: «Wir werden unseren langjährigen Captain in der Halle gebührend verabschieden.»

Der Beitrag ist am 30. September in der Luzerner Zeitung erschienen.