Marco Lehmann gab am Samstag überraschend sein Comeback bei Swiss Central. Trotz toller Stimmung und 600 Zuschauerinnen und Zuschauern reichte es nicht zum Sieg gegen die Starwings.

Text: Daniel Schriber

Fotos: Christof Möri

Das Deutschschweizer Derby zwischen Swiss Central und den Starwings Regio Basel startete mit einer Überraschung: Flügelspieler Marco Lehmann gab bei den Zentralschweizern unverhofft sein Comeback. Der 29-Jährige absolvierte im Frühling 2022 sein letztes Spiel für SCB, anschliessend legte er den Fokus auf die Welttour im «3×3»-Basketball. Zuletzt gönnte er sich eine mehrmonatige Pause, ehe er vor einigen Wochen begann, wieder in Luzern zu trainieren. Auch wenn die News bereits am Vortag durchsickerte, verzichtete SCB im Sinne eines kleinen taktischen Manövers auf eine grosse Ankündigung. Genützt hats letztlich nichts: Swiss Central verlor das zweite Deutschschweizer Derby gegen die Starwings Regio Basel mit 61:77.

An Rückkehrer Marco Lehmann lag dies jedoch nicht. Der 29-Jährige machte seinen Job gut. Wenige Minuten nach seiner Einwechslung erzielte der Flügel seine ersten Punkte – ganz zur Freude der zahlreichen Zuschauenden. Im dritten Viertel hielt er sein Team zudem mit zwei Dreipunktewürfen im Spiel. Lehmann erhielt auf Anhieb viel Spielzeit (28 Minuten) und erzielte in seinem Comeback 10 Punkte. «Die Energie stimmt, aber die Würfe sitzen noch nicht ganz», so Lehmann nach dem Spiel. Tatsächlich traf er nur zwei von sieben Würfen aus der Dreipunktedistanz. Er verspricht: «Das wird nächstes Mal besser.»

Kein Rezept gegen Starwings-Center Dickerson

 Während sich Swiss Central über das Comeback von Lehmann freuen konnte, musste SCB-Coach Orlando Bär auf Captain Stan Leemans verzichten. Der Center fehlte gegen die Starwings aufgrund von familiären Verpflichtungen. Seine Absenz schmerzte vor allem in der Defensive. Besonders gegen den physisch starken und beeindruckend effizienten Starwings-Center Noah Dickerson fand die SCB-Verteidigung kein Rezept. Der 2.03 Meter grosse Amerikaner erzielte 29 Punkte bei einer aussergewöhnlichen Trefferquote von 85 Prozent. «Mich ärgert weniger die Tatsache, dass Dickerson so oft punktete, sondern viel mehr, wie er es tat», sagte SCB-Coach Orlando Bär nach dem Spiel. Was er meinte: Die Löcher in der SCB-Abwehr waren bisweilen so gross, dass Dickerson häufig ohne Gegenwehr punkten konnte. Auch Stan Leemans hätte Dickerson wohl nicht gänzlich stoppen können – aber der abwesende SCB-Captain hätte ihm das Leben mit Sicherheit schwerer gemacht. 

Die Partie gegen die Starwings war über weite Strecken ausgeglichen, allein der ersten Halbzeit kam es zu fünf Führungswechseln. Gleichwohl waren es zumeist die Gäste aus Birsfelden, welche leicht die Oberhand und fast immer die richtige Antwort bereit hatten. Ein Beispiel: Zweieinhalb Minuten vor Ende des dritten Viertel sorgte Dylan Schommer – am Samstag der beste SCB-Akteur – mit einem spektakulären Dunking für den 46:49-Anschlusstreffer. Doch nur 20 Sekunden später gelang es Starwings-Spielmacher De’Shawn Williams mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf die Stimmung in der Halle wieder zu dämpfen. Und so blieb es auch bis zum Schluss: Auch wenn Swiss Central lange gut mitspielte, waren die Starwings letztlich die cleverere und bessere Mannschaft. 

SBL, 18. Runde, Staffeln. Zuschauer: 600
Swiss Central – Starwings Regio Basel 61:77 (34:35) 

SCB: Lamar 7, Mitrovic, Karacsony, Schommer 15, Jusovic 3, Domingos, Fuchs 8, Obim, Lehmann 10, Schärer 5, Roche 13. – Coach: Bär / Krivokapic. – abwesend: Leemans (privat)