Talentiert, hungrig, fehleranfällig: Swiss Central Basketball blickt auf eine herausfordernde erste Saisonhälfte zurück. Im letzten Vorrundenspiel gegen die Goldcoast Wallabies musste das arg dezimierte SCB-Team eine deutliche Niederlage einstecken.
Bericht: Daniel Schriber
Bilder: Mike Epprecht
Zum Abschluss des Jahres musste Swiss Central Basketball nochmals eine dicke Packung einstecken: Am Samstag verloren die Zentralschweizer auswärts bei den Goldcoast Wallabies in Küsnacht ZH gleich mit 58:102 (27:48). In der Höhe mag das Resultat erstaunen, doch von einer Niederlage war schon vor dem Spiel auszugehen. Mit Haris Jusovic und Luka Gvozden (beide gesperrt) sowie Daniel Karacsony, Malvin Bucher, Mirza und Mirnes Ganic (alle verletzt) reiste SCB ohne ein halbes Dutzend Stammspieler an die Zürcher Goldküste. Der Antrag von SCB, das Spiel gegen die «Wallabies» verschieben zu lassen, fand beim Verband kein Gehör.
Damit endet die erste Meisterschaftsrunde für SCB mit sechs Siegen und sieben Niederlagen. Der 10. Zwischenrang ist weder überraschend gut, noch besonders schlecht. «Sondern etwa das, was wir erwartet hatten», sagt SCB-Sportchef Zoran Popovic. Dass in dieser Saison einiges anders werden würde als im vergangenen Jahr, in dem SCB um den Titel mitspielte, war in der Tat abzusehen. Ein Hauptgrund dafür sind die Abgänge von US-Spielmacher Jermale Jones sowie von Routinier Stan Leemans. Lange hoffte man in Reussbühl, dass es sich der Center doch noch einmal anders überlegen würde – doch am Ende entschied sich der 32-Jährige, mit dem Spitzensport aufzuhören und fortan in seinem Stammverein Zug Basket auf Korbjagd zu gehen.
Generationenwechsel und Basketballfeste
Die namhaften Abgänge hatten zwei zentrale Folgen: Erstens verlor SCB zwei Leistungsträger, die zusammen zuverlässig den Grossteil der Punkte erzielten – und zweitens dürfen, ja müssen die jungen SCB-Talente nun mehr Verantwortung übernehmen. «Mehrere Spieler wussten diese Chance zu nutzen», freut sich Zoran Popovic, der von einem Generationenwechsel spricht. Als Beispiel nennt er den 20-jährigen Jean-Paul Domingos, der zuletzt zunehmend als Schlüsselfigur agierte. Weitere Beispiele sind Mirza Ganic, der in seiner neuen Kapitänsrolle zu überzeugen weiss. Oder auch Haris Jusovic: Mit rund 12 Punkten und ebenso vielen Rebounds pro Spiel beweist der 22-jährige, dass er mehr ist als nur das «ewige Talent» von Swiss Central. Erfreulich ist laut Popovic auch die Unterstützungsbereitschaft der Fans: «Während wir auswärts oft vor halbleeren Rängen spielen, feiern wir in der Staffeln-Halle immer wieder Basketballfeste.»
Spielsperren und eine Suspension
Nebst den positiven Aspekten gab es in den ersten drei Monaten aber auch Momente, die dem Sportchef Sorgen bereiteten. So wurden nach der 47:57-Heimniederlage gegen Bernex vom 7. Dezember mit Haris Jusovic und Luka Gvozden gleich zwei SCB-Spieler für drei Partien gesperrt, weil sie nach der Schlusssirene das Schiedsrichter-Duo beleidigten. Zudem suspendierte SCB auf Antrag von Cheftrainer Andrejevic den 22-jährigen Mihajlo Mitrovic aus disziplinarischen Gründen. Zoran Popovic hofft darauf, dass die Spieler aus ihren Fehlern lernen und in den kommenden Meisterschaftsrunden bereits souveräner auftreten. «Wir können und müssen nicht jedes Spiel gewinnen – aber wichtig ist, dass wir uns weiterentwickeln.»
NLB, 13. Runde
Goldcoast Wallabies – Swiss Central 102:58 (48:27)
SCB: Domingos 9, Volic, Maekele 5, Innocente, Zimmermann 3, Leutenegger 5, Bucher, Vajda 22, Milikovic 2, Liembd 12. – SCB ohne: Jusovic (gesperrt), Gvozden (gesperrt), Mirnes und Mirza Ganic, Karacsony, Bucher, Isler (alle verletzt). – Coach: Andrejevic. – Viertelresultate: 23:10 / 25:17 / 31:14 / 23:17.