Das Spiel gegen den BC Allschwil war bis zum Schluss spannend – doch weil SCB erneut zu viele einfache Punkte liegen lässt, gewinnen die Gäste am Ende mit 62:59. Damit endet die erste Meisterschaftsphase für SCB mit 6 Siegen und 9 Niederlagen auf Rang 11.

Bericht: Daniel Schriber
Bilder: Mike Epprecht

Im Basketball sind es oft Details, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Freiwürfe zum Beispiel – die vermeintlich leichteste Möglichkeit, um Punkte zu erzielen. Wenn immer ein Spieler beim Abschlussversuch gefoult wird, erhält er die Chance, ungehindert aus rund vier Metern Distanz auf den Korb zu werfen. Je nach Situation gibt es einen bis maximal drei Freiwürfe, die jeweils mit einem Punkt honoriert werden. So weit, so simpel. In der NLB sind bei den meisten Teams Quoten um die 70 Prozent üblich; Spitzenspieler treffen 80 oder gar 90 Prozent. Ganz anders sah es in den letzten beiden Spielen bei Swiss Central aus. In der 64:79-Heimniederlage vom 8. Januar gegen Kleinbasel verwertete Swiss Central als Kollektiv 13 von 29 «Penaltys». Gar noch trister sah es am vergangenen Samstag aus: Gegen Allschwil traf Swiss Central nur gerade 4 von 16 Würfen. 25 Prozent! Damit haben die Luzerner zwölf «Gratis-Punkte» leichtfertig verschenkt – und das in einem Spiel, das am Ende nur knapp mit 62:59 zugunsten des Gegners ausging. Für die entscheidenden Allschwil-Punkte sorgte kurz vor Schluss Hugo Bourblanc, der mit 21 Punkten zum Topscorer der Partie avancierte.

«Das Problem liegt im Kopf» 

«Das ist sehr ärgerlich», befand nach Spielschluss Haris Jusovic. Der Center weiss: Hätten er und seine Kollegen auch nur ein bisschen besser gezielt, hätte es vermutlich für den Sieg gereicht. Auch der 2.05-Meter-Mann selbst traf nur zwei von acht Versuchen. Im Training sei die Quote meist um ein Vielfaches besser – «die meisten treffen locker acht von zehn». Jusovic’ Fazit leuchtet deshalb ein: «Das Problem liegt im Kopf. Das müssen irgendwie geregelt bekommen.» 

Es wäre dem Team auch nicht zuletzt deshalb zu wünschen, weil die Swiss Central gegen Allschwil phasenweise durchaus eine ansprechende Leistung zeigte. Daniel Karacsony und Yannick Liembd zum Beispiel sorgten immer wieder für Akzente, und auch der 20-jährige Jean-Paul Domingos liess sein Talent aufblitzen. Überhaupt sind es in dieser Saison immer wieder junge Spieler, die auf sich aufmerksam machen. Bei vielen davon handelt es sich um Talente, die zwar schon lange im Verein sind, die aber in dieser Saison erstmals richtig Verantwortung auf dem Feld übernehmen müssen.

Neue Dynamik auf dem Feld 

«Die Dynamik hat sich in dieser Saison in der Tat komplett verändert», sagt Haris Jusovic. «Früher standen zwei oder drei Schlüsselspieler im Mittelpunkt, der Rest vor allem unterstützend tätig. Jetzt muss jeder seinen Teil beitragen.» Das gilt nicht auch für Jusovic selbst, der in dieser Saison am zweitmeisten Punkte (11,8) sowie am meisten Rebounds (11,9) pro Spiel erzielt. 

Mit der Heimniederlage gegen Allschwil endete die erste Phase der Meisterschaft. Mit sechs Siegen und neun Niederlagen steht Swiss Central auf dem 11. Zwischenrang. In der nun folgenden Zwischenrunde treffen die Teams von Rang 1 bis 8 sowie von Rang 9 bis 16 je einmal aufeinander.  Jusovic ist überzeugt, dass sein Team noch viel Potenzial hat. «Die Teamchemie ist sehr gut, die Entwicklung auf dem Feld stimmt ebenfalls.» Natürlich gebe es aber immer Potenzial zur Verbesserung. «Bei uns liegt der Fokus vor allem auf der Kommunikation – sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Ausserdem müssen wir mehr Erfahrung sammeln, um in hektischen Spielsituationen ruhig und fokussiert zu bleiben.» Erklärtes Ziel von Swiss Central sind die Playoffs. «Vor allem aber möchten wir am Ende der Saison sagen können, dass wir uns klar gesteigert haben im Vergleich zum Beginn.» Und das nicht nur, aber sicher auch bei den Freiwürfen.

NLB, 15. Runde, Staffeln: 100 Zuschauer
Swiss Central – BC Allschwil 59:62 (28:28)
SCB: Domingos 8, Stankovic, Karacsony 10, Mirza Ganic 7, Mirnes Ganic, Leutenegger 2, Vajda 6, Jusovic 12, Liembd 14, Maekele. – abwesend: Cirkovic, Miljkovic, Zimmermann, Bucher, Isler. – Coach: Andrejevic / Jusovic.