Nie liegt Swiss Central Basketball während des gesamten Spieles gegen die U23 der Lions de Genève im Rückstand – aber dennoch ist es ein höchst unterhaltsames und spannendes Spiel zwischen zwei direkten Konkurrenten um einen der verbleibenden Plätze in den Playoffs der NLB. Das junge SCB-Team behält, angeführt von einem Luka Gvozden in bester Spiellaune, die Nerven, bringt die Führung über die Zeit und steht kurz davor, die Saison mit den KO-Spielen zu verlängern. 

Zwei Runden vor Schluss kämpfen noch vier punktgleiche Teams, darunter der SCB, um drei Playoff-Plätze – und die Zentralschweizer empfangen die Nachwuchs-Mannschaft der Lions de Genève zum Direktduell. Anders als noch zu Saisonbeginn findet Swiss Central Basketball sofort in die Partie, holt sich die Rebounds nach den zahlreichen Fehlversuchen der Gäste und zieht mit 11:0 davon. Den Genfer Löwen gelingen erst nach fünf Minuten und dem ersten Timeout die ersten Punkte.

«Der Start war der Schlüssel zum Erfolg», stellt Trainer Dragan Andrejevic nach der Partie fest, «und unsere Überlegenheit bei den Rebounds unter dem Korb im zweiten Viertel.» Dort hält der SCB die Distanz immer zwischen sechs und acht Zählern. «Wir wussten, dass sie gut sind in den Dreier-Würfen», erklärt der ehemalige Lions-Übungsleiter weiter, «Aber unsere Spieler haben in der zweiten Halbzeit erkannt, wie wichtig es ist, die direkten Zweikämpfe, Mann gegen Mann, anzunehmen». Bei Haris Jusovic, dem 2-Meter-Turm des SCB unter dem Korb, flattert vor lauter Körpereinsatz bereits nach wenigen Spielminuten das Kinesio-Tape von der angeschlagenen Schulter. Mehrere Spieler sammeln früh einige Fouls bei intensiven Kontakten. 

Der grösseren Anzahl von erfolgreichen Dreiern der Lions – total elf – setzt der SCB mehr Effizienz in allen Würfen gegenüber. Die 55 Prozent Freiwurf-Quote einmal ausgenommen. Dazu verteilen einzelne Spieler, wie Yannik Liembd und natürlich der nimmermüde Luka Gvozden, starke Momente auf entscheidende Phasen. Die braucht es, um die Nerven zu beruhigen, weil die Lions auch nach 14 Punkten Rückstand den Druck aufrechthalten und zwischenzeitlich bis auf drei Zähler wieder herankommen. «Es zeigt, wie die Spieler seit Saisonbeginn Fortschritte in der Entwicklung gemacht haben», resümiert Coach Dragan Andrejevic. Und dies, obwohl immer noch mehrere Teamstützen verletzt fehlen.

Bericht: Herbert Zimmermann
Bilder: Mike Epprecht

SCB – Lions de Genève 83:79 (17:8 / 37:31 / 61:49)
Staffelnhalle Luzern – 200 Zuschauer
SCB: Karacsony (12) Mirza Ganic (11), Miljkovic, Zimmermann (3), Leutenegger, Bucher (6), Gvozden (26), Jusovic (9), Liembd (15), Isler (1)