Langsam nimmt der SCB-Zug Fahrt auf: Nach zwei Niederlagen zum Start gewinnt Swiss Central das zweite Spiel in Folge, diesmal auswärts im Jura gegen den BC Boncourt. Den Unterschied macht die konsequente, teils sehr physische Abwehr-Arbeit, die beim Gegner viele Ballverluste provoziert. Das Low Score-Ergebnis von 53:61 verrät es aber: Im Angriff haben die Innerschweizer weiterhin Luft nach oben.

Text und Bilder: Herbert Zimmermann

Und an der Selbstbeherrschung müssen einzelne Central-Exponenten auch noch arbeiten. Die Summe von technischen und unsportlichen Fouls – so verständlich die Reaktion auf strittige Schiedsrichter-Entscheide auch sein mag – bringt fast noch unnötige Spannung ins Spiel. Gepaart mit den ersten erfolgreichen Dreiern Boncourts und einem frenetisch mitgehenden, zahlreichen Publikum im äussersten Nordwestzipfel der Schweiz entspinnt sich ein wildes Schlussviertel. Es lässt sich erahnen, warum Boncourt im Schweizer Basketball eine grosse Vergangenheit hat.

Die Gegenwart der Jurassier ist aber weniger ruhmreich, zweifelhafte Foul-Buchhaltung vom Offiziellen-Tisch inklusive. Dem physischen Spiel Boncourts hält Swiss Central nicht nur dagegen, der SCB kann dank der Präsenz von Malwin Bucher und dem immer besser in Schuss kommenden Haris Jusovic die zusätzlichen Akzente setzen. Da fällt auch die Absenz des kranken David Vajda, einem der besten Punktelieferanten in den bisherigen Partien, nicht ins Gewicht. 

So kontrolliert Swiss Central das Spiel praktisch von Beginn weg und setzt sich in regelmässigen Schritten ab – mit Ausnahme des angesprochenen Schlussviertels. Die Hütte im Jura tobt, einzelne auf dem Feld lassen sich anstecken. Das sorgt zwar für Kurzweil und Andrenalin, aber keinesfalls für ein schönes Spiel. Sieg bleibt jedoch Sieg.

BC Boncourt – SCB 53:61 (9:14 / 18:31 / 28:42)
Salle Sportive, Boncourt – 250 Zuschauer
SCB: Mirza Ganic (4), Mirnes Ganic (3), Gvozden (10), Bucher (17), Domingos (9), Lati (1), Liembd, Zimmermann, Jusovic (9), Leutenegger, Ohmer (8), Ansorge