Joël Fuchs trifft am Samstag (18.30 Uhr, Staffeln) mit Swiss Central auf sein ehemaliges Team Starwings Regio Basel. «Ein Sieg ist sicher möglich», sagt der 32-Jährige. Aber dafür müsse die Arbeit in der Defensive besser werden.

Daniel Schriber

Der Begriff Shooters Touch umschreibt eine Gabe, mit der nur wenige Basketballer gesegnet sind. Während bei anderen jede Bewegung nach harter Arbeit aussieht, lassen Werfer mit dem Shooters Touch den Ball vermeintlich mühelos durch die Luft und durch den Korb fliegen.

Joël Fuchs ist so ein Spieler, der über diese Fähigkeit verfügt. Am vergangenen Samstag zum Beispiel, beim 96:85-Auswärtsssieg in Lugano, traf der SCB-Neuzugang fünf von sechs Wurfversuchen aus der Dreipunktedistanz. Wie eindrücklich das ist, lässt sich leicht selber herausfinden: Versuchen Sie einfach mal, auf einem Sportplatz in Ihrer Umgebung einen Basketball aus 6,25 Metern Distanz auf den Korb zu werfen.

«Nehme den Mehraufwand gerne auf mich»

Keine Frage: Der Wurf gehört zu den grossen Stärken des 1.89 Meter grossen Flügelspielers. Und nach zwölfeinhalb Jahren bei den Starwings Regio Basel profitiert nun NLA-Aufsteiger Swiss Central von diesem Talent. «Nach so vielen Jahren beim selben Verein wollte ich einfach noch mal etwas Neues sehen», sagt Fuchs über seinen Wechsel. Wichtig war dem 32-Jährigen, dass er auch bei Swiss Central den Spitzensport mit seinem Berufsleben unter einen Hut bringen kann. Seit er in der Zentralschweiz spielt, verfügt er über ein Zimmer in Luzern, im gleichen Wohnhaus wie die beiden SCB-Amerikaner Antwoine Anderson und Michael Philipps. Die halbe Woche verbringt er in Luzern, die übrigen Tage ist er in Basel, wo er Vollzeit als Jurist beim Kanton tätig ist.

Obwohl es sich um eine Mehrbelastung handle, habe die Reiserei bis jetzt noch keine negativen Auswirkungen. «Es braucht Organisationstalent und Disziplin», sagt Fuchs. «Da ich weiss, dass meine Basketballkarriere nicht mehr ewig dauern wird, bin ich jedoch gerne bereit, diesen zusätzlichen Aufwand auf mich zu nehmen.»

Bereut hat Fuchs seinen Wechsel bisher nicht. Auch das sportliche Zwischenfazit kann sich sehen lassen: Mit drei Siegen aus fünf Partien startete der Aufsteiger richtig gut in die neue Spielzeit. Überraschend? «Vielleicht», sagt Fuchs. «Aber definitiv nicht unverdient.» Er sehe grosses Potenzial in der Mannschaft. «Der Mix zwischen jungen Talenten und Spielern mit Erfahrung stimmt.» Auch für das Drumherum – den Klub, die Infrastruktur, die Betreuung – findet der Cupsieger von 2010 nur positive Worte.

Trotz erfreulichem vierten Zwischenrang ist Fuchs noch nicht voll und ganz zufrieden. «Wir sind vor allem in der Verteidigung noch zu inkonstant.» Tatsächlich kassiert Swiss Central am zweitmeisten Körbe der gesamten Liga. Nur Luganos Verteidigung ist noch löchriger. «Daran müssen wir arbeiten», so Fuchs. Denn natürlich kennt auch er das alte Basketball-Sprichwort: Mit der Offensive lassen sich Spiele gewinnen, mit der Defensive Meisterschaften.

Fuchs rechnet mit einem schwierigen Spiel

Heute trifft Swiss Central erstmals in dieser Saison auf die Starwings aus Birsfelden. Obwohl Joël Fuchs den Grossteil seiner Karriere am Rheinknie verbracht hat, sei er nicht nervöser als vor allen anderen Spielen. «Klar, ich kenne die meisten Spieler und das ganze Umfeld. Zu etwas Besonderem wird das Spiel für mich deswegen nicht.» Dies wäre hingegen dann der Fall, wenn SCB seine bisherige Leistung bestätigen und den dritten Sieg in Folge holen würde. Fuchs rechnet mit einem schwierigen Spiel. «Ein Sieg ist sicher möglich – aber dafür müssen wir insbesondere in der Defensive unsere Arbeit gut machen.» Und wenn Fuchs dann auch noch seinen Shooters Touch findet, gibt es keinen Grund, weshalb es nicht mit dem nächsten SCB-Erfolg klappen sollte.