Nach dem Ausscheiden im Playoff-Viertelfinal blickt SCB-Präsident Thomas Müller auf die NLB-Saison zurück. 

Thoma Müller, wie lautet dein Fazit zur Saison von Swiss Central?
Müller: Wir haben in der Qualifikation den 6. Rang erreicht und unserem Gegner im Playoff-Viertelfinale alles abverlangt: Alles in allem ist das eine zufriedenstellende Bilanz. Dies auch in Anbetracht der Tatsache, dass wir unseren Fokus auf die Entwicklung unserer Talente gesetzt haben.

Hat das geklappt?
Müller: Jein. Zwar gab es immer mal wieder gute Leistungen – konstant zu überzeugen wussten aber nur wenige. Zudem hat sich gezeigt, dass einige Spieler Mühe haben, wenn der Druck grösser wird und es drauf an kommt.

Woran liegts?
Müller: Da ich kein Basketballer bin, ist es für mich schwierig, die sportlichen Qualitäten einzuschätzen. Was ich jedoch beobachten kann, ist die Art und Weise, wie die Spieler auftreten. Hier bestehen grosse Unterschiede. Für mich ist klar, dass wir nicht nur technisch und körperlich trainieren, sondern auch im mentalen Bereich arbeiten müssen.

Die grosse Konstante war Stan Leemans: Der Captain hat bis zuletzt eine herausragende Saison gespielt. Ein Wort zu ihm?
Müller: Wo soll ich anfangen? Ohne Stan wäre es schwierig für uns. Und damit meine ich nicht nur seine Leistungen in der Halle. Er engagiert sich auch hinter den Kulissen, insbesondere im Sponsoringbereich. Er ist wirklich enorm wertvoll für uns.

Bleibt er?
Müller: Wir wissen erst seit vergangener Woche, dass die Saison zu Ende ist. Stan braucht nun zuerst eine Pause wird sich wohl erst im Sommer entscheiden. Klar ist: Wir alle hoffen, dass der Captain zurückkehrt.

Wichtig war in dieser Spielzeit auch Jermale Jones. Wird der Vertrag mit dem Amerikaner verlängert?
Müller: Auch das ist offen, aber eine Rückkehr ist aber auf jeden Fall eine Option. Bei ihm ist es ähnlich wie bei Stan: Er ist ein Vorzeigeprofi und ein Vorbild für seine Mitspieler. Zudem nimmt er sich stets Zeit für junge Fans, Sponsoren und Vereins-Events.

Wenn wir schon bei den Personalien sind: Wie siehts beim Coachings-Staff aus?
Müller: Gespräche mit den Coaches stehen noch aus. Generell kann man sagen, dass wir im Hinblick auf die neue Saison eine gründliche Analyse durchführen und in Zuge dessen auch vieles überdenken werden. So ist es zum Beispiel auch möglich, dass es auf den Trainerpositionen zu Rochaden kommt. Am Ende schauen wir, was die beste Lösung für unsere Nachwuchsspieler ist.

Ist die NLB die beste Lösung für die SCB-Talente?
Müller: Zum jetzigen Zeitpunkt auf jeden Fall. Wir zogen uns ja bewusst aus der NLA zurück, um die Jungen zu entwickeln. Leider blieben die grossen Fortschritte in dieser Saison aus. Wir werden jedoch weiter viele Ressourcen den Nachwuchs investieren – dies auch mit dem Ziel, irgendwann wieder mit Eigengewächsen in die NLA zurückkehren zu können.

Wäre das finanziell machbar?
Müller: Im Moment sicher nicht. Aber wir dürfen auch sagen, dass wir budgetmässig aktuell durchaus stabil unterwegs sind. Unsere Ausgaben haben wir sehr gut im Griff, die Einnahme sind etwas tiefer als geplant. 

Zum Schluss: Was waren deine Highlights der Saison?
Müller: Der U18-Cupfinal war genial. Damit meine ich nicht nur die Tatsache, dass wir den Pokal gewonnen haben – auch das Spiel an sich war etwas vom Besten, was ich im Basketballsport erleben durfte. Ein zweites Highlight sind auch die vielen tollen Heimspiele. Siege und Niederlagen einmal dahingestellt: Wir sind wirklich sehr dankbar, dass wir auch in dieser Saison auf die Unterstützung zahlreicher treuer Fans zählen durften.