Swiss Central steht nicht nur vor sportlichen, sondern auch vor finanziellen Herausforderungen. In den nächsten Tagen startet der Verein Crowdfounding-Kampagne, um neue Mittel zu generieren. Zuerst folgt nun aber das Heimspiel gegen Monthey (Samstag, 17.30 Uhr, Staffeln).
Text: Daniel Schriber
Foto: Christof Möri
Die Meldung war Balsam für die Seele von Swiss Central Basketball: Am vergangenen Wochenende qualifizierte sich die U18 für den Cupfinal vom 2. April in Fribourg. Der Erfolg ist der Beleg dafür, dass der hiesige Nachwuchs nach wie vor zur Schweizer Spitze gehört.
Auch sonst gestaltet sich das Jahr als anspruchsvoll: die erste Mannschaft befindet sich sportlich im Tief und auch finanziell wären neue Mittel willkommen. «Die Situation gestaltet sich sehr schwierig», sagt Präsident Thomas Müller.
Freiwilliger Abstieg könnte zum Thema werden
Das Budget für die aktuelle Saison liegt bei rund 400 000 Franken – «für alle Mannschaften», wie Müller präzisiert. «Die Ausgaben hatten wir stets unter Kontrolle, aber leider fehlen Einkünfte von neuen Sponsoren und Gönnern.»
Immerhin: Mit der CSS Versicherung konnte Swiss Central vor zwei Jahren einen namhaften Generalsponsor präsentieren. Der Mehrjahresvertrag läuft auch noch im kommenden Jahr. Allerdings gelang es dem Verein bisher nicht, weitere grosse Geldgeber an Land zu ziehen. «Diese brauchen wir jedoch, um langfristig auf höchstem Niveau mitmischen zu können», stellt Müller klar.
Wir erinnern uns: Vor drei Jahren stieg SCB freiwillig in die NLB ab. Auch damals waren finanzielle Probleme ausschlaggebend für den Entscheid. Könnte sich dieses Szenario nun wiederholen? «Wir prüfen gegenwärtig alle uns zur Verfügung stehenden Optionen», sagt Thomas Müller. Konkreter will er nicht werden. «Noch stehen wir mitten in der Saison 2022/23.» Zudem müsse der Entscheid, in welcher Liga Swiss Central in der nächsten Saison antrete, noch nicht «heute und morgen» gefällt werden.
Klar ist aber: Um weiterhin in der höchsten Liga mitspielen zu können, brauchen die Zentralschweizer dringend neue Mittel. «Wir arbeiten hart, um neue Sponsoren akquirieren zu können», betont Müller. Als weitere Massnahme startet der Klub bald eine Crowdfunding-Kampagne. Die Aktion wird im Rahmen des Heimspiels vom 25. März gegen Nyon lanciert und soll mindestens 45 000 Franken einbringen. «Wir werden das Crowdfunding mit voller Kraft pushen und dadurch hoffentlich zum Erfolg bringen», sagt der SCB-Präsident. Auch wenn die kurzfristige Zukunft von Swiss Central ungewiss ist, betont er, dass der Verein auch in Zukunft an seinen Prinzipien festhalten möchte. «Wir wollen unseren Talenten aus der Region eine spannende Perspektive bieten und den Zentralschweizer Basketballsport weiter voranbringen.»
Zu diesem Konzept gehört auch ein Spitzenteam auf nationaler Ebene. «Idealerweise spielt dieses Team in der höchsten Liga, ein Muss ist das aber nicht», erklärt Müller.
Heimspiele sollen möglichst attraktiv sein
Als wären die sportlichen und finanziellen Herausforderungen nicht genug, steigen laut Müller auch die Anforderungen seitens des Verbandes kontinuierlich. «Wir müssen uns im Vorstand breiter aufstellen, zusätzliche Helferinnen und Helfer finden und unsere Strukturen und Prozesse optimieren.» Diesbezüglich habe der Verein in den vergangenen Monaten bereits einen Schritt vorwärts gemacht. «Wir haben uns diese Saison vor allem auf die Heimspiele konzentriert – mit dem Ziel, diese so attraktiv wie möglich zu gestalten», so Müller.
Diese Bestrebungen dürften mit ein Grund sein, weshalb die Staffeln-Halle – trotz sportlichen Misserfolgs – regelmässig gut besucht ist. Thomas Müller hofft, dass dies auch am Samstag beim Heimspiel gegen Monthey (17.30 Uhr) der Fall sein wird. Es wäre etwas Balsam für die von Sorgen geplagte SCB-Seele.